Mittwoch, 29. Dezember 2010

Navidad y Año Nuevo

So Weihnachten ist vorrüber und das neue Jahr steht an. Weihnachten war alles andere als ruhig, obwohl nur ein Viertel der Jungs im CIMA war. Allerdings wird Weihnachten hier, nach meiner Ansicht, ein wenig wie bei uns Sylvester gefeiert.

Um 9 sind zu nächst alle Jungs mit dem Padre in die Messe nach Tambo Viejo gefahren, dem hier am nächsten gelegendem Ortsteil von Cieneguilla mit einer Kirche. Während dessen habe ich zusammen mit den anderen Volontären das Essen vorbereitet. Gegen 11 gab es ein reichhaltiges Abendessen mit Truthahn, welches jedes Jahr von einer kanadischen Familie an das CIMA gespendet wird. Danach wurde mit Feuerwerk, ausschließlich von unseren Nachbarn und nicht wirkliche weihnachtlicher Diskomusik bis in die Morgenstunden gefeiert. Gegen halb 4 habe ich mich dann ins Bett verabschiedet, aber die Jungs haben mit den Tutoren wohl noch länger weiter gefeiert.

Alles in allem war es aber ein schönes Weihnachtsfest, wenn es auch so komplett anders und nicht wirklich besinnlich war. Dennoch war es viel wichtiger, dass wir mit unserer Anwesenheit den Jungs Freude bereiten konnten, so hat mein Kollege den Weihnachtsmann gespielt und ich habe ihre Lieblingsmusik aufgelegt, denn sie konnten nicht wie die Mehrheit der anderen Jungs mit ihren Familien feiern. Ich konnte mich leicht in ihre Lage versetzen, da ich selbst ja offensichtlich nicht zu Hause war und mit meiner Familie feiern konnte.

Übermorgen steht dann Sylvester an, welches ich an einem in der Nähe von Lima gelegenen Strandabschnitt verbringen werde. Dort werde ich mit einige deutschen und perunischen Freunden ins neue Jahr rutschen bzw. tanzen.

Ich wünsche allen in Deutschland und sonst wo auf der Welt einen guten Rutsch und das ihr mir in Deutschland nicht an der Stelle festfriert!!!

Dienstag, 14. Dezember 2010

Noch 2 Tage bis Weihnachten...

eigentlich bin ich nicht wirklich in Weihnachtsstimmung. Wir haben Temperaturen so zwischen 25-30 Grad, es gibt keinen Schnee, ich fühle mich wie im Sommerurlaub. Im CIMA haben die Tutoren mit den Jungs angefangen die Pavillons zu dekorieren. So hat jeder Pavillon eine eigene Krippe und einen Tannenbaum. Zu Weihnacht wird es auch hier etwas ruhiger, da viele Kinder zu ihren Eltern nach Hause gehen dürfen um mit ihnen Weihnacht zu feiern. Es dürften so in etwa 30 Jungs hier bleiben. Mal sehen vielleicht kommt die Weihnachtsstimmung ja noch.

Im letzten Monat, habe ich jetzt regelmäßig einen der Jüngern ins Krankenhaus nach Lima begleitet. Dort bekommt er eine spezielle Therapie, da seine linke Gesichtshälfte leichte Lähmungserscheinungen aufzeigt. Der erste Besuch in dem besagten Krankenhaus war jedoch ein kleiner Kulturschock für mich, da das Krankenhaus wohl schon zu einem der älteren in Lima gehört. Ich habe mich eher gefühlt wie im Film als in der Realität. Naja man gewöhnt sich ja an alles und das Krankenhaus ist auf zweite bzw. dritte Sicht hin doch ganz ordentlich, wenn man von den Toiletten mal absieht.

Am 6. Dezember habe ich, durch die Unterstützung meines Onkels, eine Nikolausüberraschung für alle Jungs des CIMAs gemacht. Der Nikolaustag hat in Peru keine Tradition, so musste ich meinen Chefs erstmal erklären worum es ging. Sie waren aber von der Idee sofort begeistert, da hinter der Geschichte ja auch die Ideale des CIMAs stehen wie Nächstenliebe, Fürsorge, seine Habseligkeiten teilen usw. Naja auf jeden Fall hatte ich grünes Licht und habe eine Riesen Menge an Süßigkeiten und Obst gekauft. Dazu kommt noch ein für Peru typischer Kuchen, der nur in der Weihnachtszeit gegessen wird. Alles verpackt in kleine Säckchen habe ich dann mit Hilfe der anderen Volontäre die Sachen in den Pavillons der Jungs verteilt, während die Jungs in der morgendlichen Andacht waren und dabei die Geschichte, des hl. Nikolaus hörten. Die Überraschung war geglückt und alle Jungs waren super dankbar.

Naja etwas gutes haben die warmen Temperaturen ja, man kann wunderbar in der Sonne liegen, Musik hören und ein Buch lesen. Wenn das ganze dann noch am Strand passiert gibt es eigentlich nicht besseres. So war ich letztens auch das erste Mal im Pazifik schwimmen. War ein bisschen frisch aber okey. Naja wahrscheinlich deutlich wärmer als alles andere in Deutschland.

In Hoffnung auf ein bisschen mehr Weihnachtsstimmung schöne Grüße aus Peru

Dienstag, 9. November 2010

Was sind schon 3 Monate...,

Drei Monate sind ein Viertel Jahr oder 13 Wochen oder 91 Tage...... oder es ist die Zeit die ich nun schon in Peru bin. Die Zeit vergeht im Flug. Was soll ich sagen, aber ich komme mit den Blogeinträgen, nur kaum hinterher. Hier passiert soviel, dass ich kaum noch die Zeit habe alles zu schreiben.

Da es momentan mit der finanziellen Situation des CIMAs nicht ganz so rosig aussieht, habe ich in der letzten Woche damit begonnen, auf die schnelle ein Projekt aus dem Boden zustampfen, um das CIMA finazielle zu unterstützen.

Dazu muss man sagen, dass das CIMA lediglich von Spenden lebt. Der größte Spender dabei ist die deutsche Organisation Peru-Hilfe, welche das CIMA jedes Jahr mit beträchtlichen Summen unterstützt.

Da ich aber nicht nur herum sitzen wollte, habe ich mir überlegt was ich machen könnte.
So habe ich mit meinen Eltern telefoniert und gefragt ob es von Seiten der Pfadfinder meines Stammes die Möglichkeit gäbe, mit der Unterstuezung der Peru Hilfe, mein Projekt zu unterstützen.

Ich habe zusammen, mit einer Gruppe von 10 Jungs und der Tutorin der Pintura eine große Mengen an Taschen produziert, die dann, gewinnbringend in Deutschland verkauft werden können. Dazu musste einiges organisiert, recherchiert und vorbereitet werden, unter anderem Zollbestimmungen prüfen, Stoffe vorfinanzieren, Verkaufsmöglichkeiten in Deutschland suchen, die Jungs bei Laune halten, Möglichkeiten des Transports nach Deutschland suchen und und und.

Stand nach 7 ziemlich stressigen Tagen ist: Es sind um die 120 Taschen, Portmonees und Beutel mit dem Flugzeug Richtung Deutschland gestartet und werden dann hoffentlich bis zum Wochenende in Dortmund sein, wo sie dann für das CIMA gewinnbringend, von den Pfadfinder, fuer die Peru Hilfe, an alle Leute verkauft werden die Interesse habe.

So werden sie auf einigen Weihnachtsmärkte/basaren und ähnlich Aktion mit einem Stand vor Ort sein um Werbung für die Organisation Peru-Hilfe und für das CIMA zu machen und Produkte der Peru Hilfe verkaufen.

Soweit das zu meinem Projekt, wer dazu noch Fragen hat, kann sich ja bei mir melden.

An diesem Wochenende war auch eine Tauffeier mit 16 Jungs hier in der Kirche in Cieneguilla. Richtig süß, einer der Jungs hat mich ganz lieb gefragt ob ich nicht sein Patenonkel sein könnte. Da konnte ich ja nicht Nein sagen.
Die Taufe war eine Riesensachen. Die Kirche war richtig voll und dennoch hatten alle Spaß. Nicht zu vergleichen mit Deutschland.

Am Sonntag hatte ich mir dann für ein paar Stunden die Zeit genommen, mal ein bisschen Sightseeing zu machen und bin zusammen mit Matze und Estelle, einer französischen Volontärin, nach Pachacamac gefahren.

Pachacamac ist eine alte Inkaruinenstadt am Stadtrand von Lima. Eigentlich ein ganz netter Ausflug, aber nichts wo ich sagen würde. WOW da muss ich jetzt unbedingt nochmal hin. Könnte sein das es mit einem Führer interessanter ist, war uns jetzt aber zu teuer ;)

Im Fotolink findet ihr Fotos der Taufe, der Pintura und von Pachacamac.

!!!!FOTOS!!!!

Samstag, 23. Oktober 2010

La vida

Das Leben hier läuft jetzt langsam seine gewohnten Bahnen und die Zeit verfliegt, ohne dass es einem selber auffällt.

Wir Freiwilligen, hier vor Ort, haben jetzt angefangen, einen alten Bus, der ehemals von der Fujimori Regierung gestiftet wurde, nach dessen Regierungszeit aber nicht mehr benutzt werden durfte, in ein Kino um zu bauen. Dort dürfen die Jungs, die sich unter der Woche besonders gut benommen oder hervor getan haben, einen Film schauen. Bisher gab es nämlich keine Möglichkeit dies zu belohnen.

Außerdem fangen wir jetzt an in großen Schritten für Weihnachten, Taschen, Geldbeutel, Kreisel, Karten und sonstige Dinge zu produzieren. Das CIMA versucht so, neben den Spenden, die es bekommt, auch noch Geld zu verdienen.

Im Computerkurs machen wir auch Fortschritte, so wurden neue Lernprogramme gekauft. Damit hoffen wir, auf spielerische Art und Weise, den Jungs Mathe und Englisch bei zu bringen. Zuvor hatten sie lediglich die Möglichkeit, mit einem Lernprogramm Begriff über den Körper zu lernen.


Letztes Wochenende war ich, wie schon im Eintrag zuvor angekündigt, auf dem Oktoberfest in Lima. Es war eine riesen Sause. Als wir ankamen, platze das Festzelt schon aus allen Nähten. Wir waren eine Gruppe von 11 Leuten bunt gemischt wobei die Anzahl der Deutschen doch am höchsten war. Wir tanzten zu deutscher und peruanischer Musik und verlebten bei peruanischen Bier und richtig gutem deutschen Essen einen klasse Abend.

Hier noch ein paar aktuelle Fotos!!!!

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Arequipa, die weiße Stadt

Hola amigos
am letzten Wochenende habe ich Arequipa besucht, da am Freitag den 8. Oktober ein Feiertag war. Diesen habe ich dann direkt mal ausgenutzt und bin mit den Bus nach Arequipa gefahren. 17 Stunden die Pan Americana Richtung Süden am Meer und endlosen Sanddünen entlang. Sobald der Bus sich Arequipa näherte wurde es bergiger und man konnte erkennen, dass Arequipa schon auf 2000m liegt. Am Terrepuerto, Erdhafen oder auch Busbahnhof, hat mich Ivan, ein peruanischer Freund meiner Eltern, abgeholt. Dann ging es durch Arequipa zu seinem Haus, wo ich während meines Aufenthaltes übernachtet habe.

Ivan hat 2 total süße Mädels, die eine ist 2 Jahre alt und die andere 3 Monate. Ivana die ältere hat genau an dem Freitag Geburtstag. So habe ich dann auch gleich meine erste große peruanische Familienfeier erlebt. Richtig super!!!! Tolles peruanisches Essen, viel Musik und Tanz, tolle Stimmung und viele neue Namen, wovon ich mir nicht alle merken konnte. Dabei muss ich die Gastfreundschaft mit der ich aufgenommen wurde nochmal besonders hervor heben. Ich glaube nicht, dass es überall so selbstverständlich ist.

Am Nachmittag habe ich mich noch mit Lisa und Celine, ebenfalls Volontäre des DED, getroffen und eine kleine Tour durch Arequipa gemacht.
Arequipa ist wirklich wunderschön. Viel ruhiger und sauberer als Lima und ein bisschen wie eine Altstadt in Spanien.

Abends bin ich dann auch relativ früh ins Bett gegangen, da ich auf der Busfahrt nicht besonders viel geschlafen habe.

Am nächsten morgen habe ich mit Kuschi an ihrer Schule getroffen, wo sie Englischunterricht macht und mir ein wenig ihr Projekt angeschaut. Da es aber an diesem Tag nicht besonders viel zu Tun gab, lag wohl an dem Feiertag zuvor, haben wir dann beschlossen auf den Plaza de Armas zufahren. Auf einem Markt in der nähe habe ich mir dann auch einen schönen Alpacapulli gekauft, also einen Punkt von meiner To-Do Liste für Peru, kann ich schon mal abhaken.

Am Nachmittag war ich dann wieder mit Celine und Lisa am Plaza de Armas verabredet. Wir haben uns in ein Café gesetzt und über Peru, unsere Projekte, das Leben hier und alles mögliche geredet. Abends sind wir dann erst in einen Salsabar gegangen und danach dann in eine Disko weiter gezogen. Sehr netter Abend!!!!^^

Am nächsten Tag habe ich dann ein bisschen länger geschlafen und bin danach mit Ivan und seiner Familie in die Kirche gangen und danach haben wir zusammen noch gegessen. Dann musste ich leider schon wieder zurück nach Lima.

Arequipa ist wirklich toll. Kann ich nur jedem empfehlen und das Essen ist wie man hier sagt bastante rico( total Klasse).

Fotos

Saludos

P.S Am Wochenende geht aufs Oktoberfest in Lima ;)

Mittwoch, 22. September 2010

Die letzen Wochen^^

Hola amigos

in letzter Zeit habe ich mich mit der Berichterstattung leicht zurück gehalten. Aber jetzt möchte ich einen längeren Bericht schreiben, der die Erlebnisse der letzten Wochen zusammen fasst.

Es ist schwierig anzufangen, da einiges passiert ist aber ich hoffe das ich alles gut unterbringe.
Zunächst einmal mir geht es hier total gut und ich fühle mich schon etwas zu Hause. Langsam habe ich auch einen geregelten Tagesablauf. So arbeite ich die Woche über morgens eigentlich immer in der Schreinerei, wo ich zusammen mit den Jungs zur Zeit alte Maschinen warten, Holzschnitzereien mache und Stühle repariere. Nachmittags bin ich entweder auch in der Schreinerei oder in der Nachhilfe, je nachdem wo ich eher gebraucht werde. Mittwochs habe ich zusammen mit Matze, die Computacion übernommen, da der Lehrer an diesem Tag nicht im CIMA ist. Dort beaufsichtigen wir die Jungs eigentlich nur bei ihren Recherchearbeiten oder den Lernprogrammen. Sonst mache ich eigentlich alles was gerade so anfällt. Letzte Woche habe ich zum Beispiel in der Stoffmalerei die Regale gestrichen.

Am ereignissreichsten sind aber eher die Wochenenden. Meist fahre ich nach Lima oder unternehme etwas mit den anderen deutschen Freiwilligen vor Ort.

Anfang September ist zunächst einmal die zweite Gruppe an Freiwilligen in Lima angekommen. Matze und ich haben sie im Hostel in Miraflores am Wochenende besucht und ihnen ein wenig von Lima gezeigt. Ein paar Sehenswürdigkeiten von Miraflores, wie Lacomar, Pizza Calle oder ein paar Insiderclubs. Das Wochenende war wirklich super nett. Die Gruppe mit 28 Freiwilligen war etwas größer als unser. (Wir waren 18)

An diesem Wochenende war ich dann auch das erste Mal auf dem Plaza de las Armas in Lima. Dort befindet sich der Regierungssitz und einige Gebäude im Kolonialstil. Es hat mich schon sehr an den Plaza Major in Madrid erinnert. Wir hatten Glück als wir da waren, gab es so etwas wie einen Wachwechsel mit Marschkapelle. Danach, haben wir uns dann auf den Weg zum wohl größten Markt in Lima gemacht, dem Polvos Azules. Es gibt dort gefühlt über 300 Schulstände mit wahrscheinlich insgesamt über 10.000 Schuhen, jeder Marke, Farbe und Form. Das selbe dann auch für Kleidung, Elektrozeug, Lebens- und Genussmittel. Man könnte dort einen Tag verbringen und hätte trotzdem nicht alles gesehen. Leider konnten wir keine Fotos machen, da es dort viele Taschendiebe gibt, die das sicher gerne gesehen hätten. Aber alles sehr eindrucksvoll.


In der darauf folgenden Woche haben wir mit den Jungs und einem großen Fest die letztjährigen Freiwilligen verabschiedet. Es gab wie immer bei diesen Feiern ein großes Lagerfeuer mit Hot-Dogs, Kakao und Kuchen. Am Ende hat noch die CIMA Band ein paar Lieder gespielt.

Ein weiteres interessantes Ereignis war, dass wir Besuch vom peruanischen Staatsfernsehen bekommen habe. Das Fernsehteam hat eine Art Dokumentation über das CIMA gedreht, wo die Freiwilligen natürlich nicht fehlen dürfen. So habe ich dann mein erstes Fernsehinterview im Peruanischen Staatsfernsehen gegeben und dabei gesagt, dass mir das Land total gut gefällt und ich gerne Ceviche esse.

Hinterher habe ich dann erfahren, dass die Dame, die mich interviewt hat, wohl eine ganz wichtige Moderatorin hier in Peru ist und es wohl eine ziemlich wichtige Sendung wäre.
Ich bin gespannt ob ich die Dokumentation mal zusehen bekomme.

Das Wochenende darauf war, dann weniger lustig, was mit einer Erkrankung von Matze und mir zu tun hatte. Wir sind uns immer noch nicht sicher woran es genau lag, aber ich glaube das wir eine Lebensmittelvergiftung hatten oder zumindest etwas in die Richtung. Mein Tipp: Es waren wohl die Eier. So habe ich von Freitag bis Sonntag die ganze Zeit, mehr oder weniger, im Bett gelegen und sage und schreibe 3 Tag nur Tee getrunken. War auch eine Erfahrung, aber eine die ich nicht unbedingt wieder benötige.

Der Montag drauf haben wir eine neue Freiwillige bekommen. Tina, ebenfalls eine Deutsche aus Frankfurt. Sie wird für 8 Wochen hier sein.

Mittlerweile mag ich das CIMA-Essen nicht mehr so besonders. Jeden Tag Reis mit irgendetwas, meist altem Tunfisch, ist dann doch nicht so mein Geschmack. So fahre ich jetzt regelmäßig, zwei- bis dreimal die Woche hier auf den örtlichen Markt um frisches Obst, Gemüse und Nudeln zu kaufen. Wenn ich dann Abends nämlich keine Lust auf Reis habe koche ich mir meist eine frische Tomatensoße mit Spagetti. Die Tomaten hier sind total super. Sehr aromatisch und fruchtig, gar nicht sauer. Auch das Obst ist total lecker, kaum zu vergleichen mit dem "deutschen Supermarktobst". Morgens esse ich als Butter/Margarineersatz Avocado mit einer Priese Salz. Auch eine unserer kulinarischen Entdeckungen hier. Ebenfalls durch die hohe Preise für Marmelade habe ich mich dazu entschieden mir die Erdbeermarmelade selbst zu kochen. So habe ich für 12 Soles 2 Liter Marmelade gekocht. Im Vergleich hätte ich dafür auf dem Markt so in etwas über 50 Soles bezahlt. (250ml kosten 7 Soles) Aber nicht nur das sie günstiger ist, sie schmeckt auch besser.


Insgesamt muss ich sagen, dass mir die peruanische Küche sehr zu sagt. Leider komme ich meist nur am Wochenende in ihren Genuss.

So auch am letzten Wochenende in Lima. Ich habe eine peruanische Freundin in Lima besucht. Eigentlich hatte ich auch schon zu Abend gegessen, aber anscheinend ist nicht so oft ein Deutsche bei ihr zu Hause. So hat sich ihre Mutter gleich fürsorglich um mich gekümmert. Ich sah wohl noch sehr hungrig aus. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht noch Hunger hätte. Sie wollte mir dann auch gleich ihre Spezialität zum probieren geben. Da sage ich dann natürlich nicht Nein. Dabei handelte es sich um "Juane" das Nationalgericht der Selva. Es besteht aus gelben Reis oder Grieß, Hühnchen, ein hartgekochtes Ei und zwei Oliven, die in zwei Bananenblätter eingewickelt werden. Sehr lecker!!!! So gestärkt habe ich mich dann mit ein paar anderen Peruanern/innen ins Nachtleben von Lima gestürzt.

Den Samstag war ich dann zusammen mit der besagten Freundin und Matze auf meiner ersten peruanischen Geburtstagsfeier. Eigentlich unterscheiden sich die Geburtstagsfeiern nicht allzu sehr von den deutschen. Es wird viel getanzt, gegessen und getrunken. Auf der Party haben ich auch noch ein paar nett Peruaner kennen gelernt, die mich gleich zum Fußball spielen für die nächsten Wochenende in Lima eingeladen haben. Ich werde bestimmt nochmal darauf zurückkommen.

Am Ende dann noch ein paar Fotos vom CIMA-Alltag. Da es immer ein Riesenaufwand ist die Fotos alle in den Blog zuladen, werde ich wohl in Zukunft nur die wichtigen Fotos in den Betrag einfügen. Der Rest ist dann im Online-Fotoalbum zusehen.

!!!!!!!!!!!!!Fotos!!!!!!!!!!!!!!!!!!!




Montag, 30. August 2010

Freeclimbing / Bergwandertour

Hola amigos

heute war ich, zusammen mit Konstantin, auf der Bergkette hinter dem CIMA, auf einer Bergwandertour mit Freeclimbing-Etappe. Wir hatten eine total tolle Aussicht und es war eine super interessante Erfahrung für mich. Hier sind auch einige Fotos von unserer Tour.



Im Hintergrund kann man den Berg sehen den wir bestiegen sind.

------------------------------------



Die für mich warscheinlich schwierigste Stelle, da es schwer war Halt zufinden. Rechts von mir ging es 200 Meter runter. In dieser Situation überlegt man sich jeden Schritt zehnmal bevor man ihn macht. Eine sehr interessante Erfahrung und ich musste mich an dieser Stelle schon sehr überwinden.

------------------------------------



Konstantin bei einer kurzen Pause auf halber Strecke.

------------------------------------


Unser Ziel war eine, von den Jungs aus dem CIMA, aufgestellte Flagge am Gipfel des Berges.



------------------------------------




Auch in der Wüste gibt es Pflanzen und Blumen. Ein Beispiel ist diese Art, die lediglich vom Nebel in den Morgen- und Abendstunden lebt.

------------------------------------


Ein Beispiel für die dortige Tierwelt.


------------------------------------



Der Aufstieg zum Gipfel


------------------------------------



Das Ziel erreicht!!!!

Samstag, 21. August 2010

Die erste Woche im CIMA

Hola compañeros,

die erste Woche in meinem Projekt ist zu Ende und es gibt einiges zu berichten.

Letzten Freitag wurden Matze und ich von Julianne und Felix, den anderen beiden Volontären aus dem CIMA, aus dem Hostel abgeholt. Am CIMA angekommen war ich zu erst einmal von der wunderbaren Umgebung beeindruckt.

Das Kinderdorf liegt in einem Tal umringt von Bergen und es gibt Sonne. Nicht der allgegenwärtige Smok und Dunst den wir von Lima gewohnt waren.



Das erste Wochenende verbrachten wir mit Erkunden der Umgebung. Ich habe mir erstmal die alten Inkaruinen erkundet, die genau hinter dem CIMA liegen. Sonst haben wir nicht so viel gemacht.




Am Montag ging es um kurz vor 6 aus dem Bett und zum ersten Mal in die kurze Andacht mit Padre Jean Luis, wo wir den Kindern offiziell vorgestellt wurden.

Danach hatten wir knapp 2 ein halb Stunden Zeit zu frühstücken und den Jungs beim Fußball spielen zu zuschauen.

Von 9 bis 11:10 und 11:20 bis 13:30 sowie nachmittags von 15:00 bis 17:00 Uhr gibt es dann immer Programm.

Ich arbeite morgens immer in der carpintería(Schreinerei) zusammen mit Javerico, ein Peruaner, der 30 Jahre in Deutschland gelebt hat und dort auch das Schreinerhandwerk gelernt hat.

Nachmittags bin ich in der Nachhilfe und mache mit den Jungs zusammen Mathe und Englisch.

Ein besonderer Tag war der Mittwoch. Matze hatte Geburtstag und Mario, der Chef vom CIMA, hat sich nicht Lumpen gelassen und eine große Fete organisiert. Es gab ein Lagerfeuer und alle 95 Jungs, die Betreuer und die Volontäre saßen in einer großen Runde HotDog essend um das Feuer. Die Band der CIMA-Jungs spielte Geburtstagslieder und es wurde ein super netter Abend.

Eine weitere interessante Anekdote, die mir zeigte, dass ich nicht mehr in Deutschland bin, ereignete sich am ersten Abend im CIMA. Ich wollte gerade schlafen gehen, da meinte Matze zu mir ich sollte mal zu ihm in sein Zimmer kommen und unter sein Bett schauen. Unter seiner Matratze saß tatsächlich ein kleiner, süßer Skorpion. Wir haben ihn da natürlich nicht gelassen. Sondern sofort nach draußen gebracht.

Donnerstag, 12. August 2010

Lima mal anders



Gestern waren wir mal in einem etwas anderen Teil in Lima. Miraflores ist ja ganz nett und auch ehr europäisch geprägt, ist aber eigentlich nicht das typische Lima. Wir sind mit einem deutschen Guide Allois, einem selbständigen "Entwicklungshelfer", in die Marginalsiedlungen von Lima gefahren.

Wir sind morgens von einem Bus abgeholt worden und dann in den Süden von Lima gefahren. Ich fand, dass es dort schon ziemlich arm aussieht.

Allios hat es uns anders erklärt wie es zu den Zuzügen und Landbesetzungen bzw. der Bildung der Marginalsiedlungen kommt. Er sagte: ,,Ich sehe hier keine Armut. Ich sehe hier Möglichkeiten.´´ Hört sich vielleicht ungewöhnlich an aber je mehr er uns von diesem Teil von Lima gezeigt, desto mehr haben ich verstanden was er meint. Wir waren z.B bei einer Familie im Haus zu Besuch. Der Mann war Handwerk und hat aus alten Metallschrot sehr hochwertige Werkzeuge gefertigt, die er bis nach Cusco oder in andere Orte in der Provinz verkauft. Die Tochter von ihm ist eine sehr begabte Näherin und hat total schöne peruanische Handwerke hergestellt.

Andere Bewohner der jungen Dörfer, wie sie hier genannt werden, besetzen das Land aus Spekulationgrüden. So haben sie relativ wenige Kosten können es aber dann sobald die Infrastruktur in den jungen Dörfern angekommen ist gewinnbringend verkaufen. Hier ist die Situation nämlich so, dass man das Land welches man bebaut nach 5 Jahren unter seinem Name in das Grundbuch eintragen kann. So kommt es auch dazu, dass meistens 30 % der Häuser leer stehen.

Der Busfahrer meinte dann zu uns das in den pueblos jovenes so ca. 80 % der Einwoher Limas wohnen. So kann es z.B vorkommen, dass Einwohner der Oberschicht, durch z.B Spekulation, genau neben Einwohner der Unterschicht wohnen. Es ist schon zu einer Art Bewegung gekommen, dass sobald die eigene Häuser ins Grundbuch eingetragen wurden, man umzieht und neues Land besetzt. Dies geschieht dann nicht in kleinem Rahmen so 100 Familien sondern tausende Familien ziehen dann auf einmal um. Das ganze wird dann zumeist noch vom den örtlichen Politiker gefördet, die durch Wahlversprechen, den Prozess des Grundbucheintrags beschleunigen. Normalerweiß ist dies nämlich ein langwierger Prozess, den man eigentlich gut vorbereiten muss. So lassen die Politker die Anträge einfach so durch gehen.

Also um auf die Armut zurück zukommen. Eigentlich sind die Gebiete nicht wirklich arm sondern sie bieten den Peruaner die Möglichkeit aus ihrer Armut etwas zu machen.

Auch die Entwicklung ist ernorm. Allios schätz aus seinen Erfahrungen, dass monatlich so ca 50.000 bis 100.000 Menschen in die Pueblos jovenes ziehen.
So ist die Baubranche auch eine wichtiger Arbeitgeber in Lima und Umgebung. Es gibt an fast jeder Straßenecke eine Baustelle und man muss schon sehr viel suchen um einen arbeitslosen Bauarbeiter zufinden.

Mittags haben wir dann auch in einem neu erbauten Marktgelände in einem der jungen Dörfer zu Mittag gegessen. Mein erstes Mal, dass ich hier die lokal Spezialität Ceviche gegessen habe. Dabei handelt es sich um rohen Fisch und Meeresfrüchte, welche mit Chili und Limetensaft gegart werden.

Nach dem Mittagessen waren wir noch auf einem der Lokalfriedhöfe von Lima. Die Friedhöfe hier sind unglaublich groß, ich schätze mal das dort mehr als 5 Millionen Gräber sind.

Diese Art von Stadtführung kann ich nur jedem empfehlen. Man entwickelt so einen komplett anderen Blick auf die Realitäten die Vorort herrschen.

Montag, 9. August 2010

Ciudad de los Reyes

Hola amigos,

seit gestern Abend sind wir jetzt endlich in Lima angekommen. Der Flug war auch sehr angenehmen, es gab auch keine Komplikationen. Lima, die Stadt der Könige ist sehr beeindruckend. Vor allem der Straßenverkehr hier ist sehr beeindruckend, dass es hier nicht alle 2 min einen Unfall gibt grenzt an ein Wunder. Die Taxifahrer sind auch sehr cool, du wirst von denen einfach an gehupt, ob du nicht mitfahren willst.

Heute waren wir erstmal beim DED in Lima vorstellig. Danach haben wir Mittag gegessen. Direkt erstmal ein neues Getränk kennen gelernt. Irgendetwas was aus Leinsamen und brauen Rohzucker. Ziemlich süß und ohne Wasserzusatz nicht wirklich trinkbar^^

Danach haben ich mir eine peruanische Sim-Karte geholt. Interessante Sache, da wir dort für 5 Sim-Karte fast 2-3 Stunden rumgestanden und gewartet haben. Dabei haben aber noch nicht mal alle eine Sim-Karte bekommen, weil diese erst morgen geliefert werden. Hier ist das System mit der Vergabe der Nummer anders, es wird nicht nach Anbieter, sondern nach Region die Nummer vergeben. Deswegen kommen die Sim-Karten für die anderen auch erst später. Alles nicht so einfach. Danach haben wir noch ein bisschen Miraflores erkundet und waren auch nochmal am Meer.

Heute Abend waren wir noch essen und da haben wir, die in Peru sehr beliebte, Inka-Cola getrunken. Sehr süß und erinnert mich von Geruch und Geschmack ein bisschen an Kinderhustensaft, kann man aber trinken ;)

Die Stadt Lima scheint schier unendlich groß zu sein. So um die 9 Millionen Einwohner, wurde uns so gesagt. Bin schon gespannt auf neue Impression.

Bis demnächst und Grüße aus Lima
Felix

Dienstag, 27. Juli 2010

Noch weniger als 2 Wochen....dann geht es los. Ein ganzes Jahr Perú.

Ab dem 8 August gehe ich, für ein Jahr, "weltwärts" nach Perú.

"Weltwärts" was ist das????

Weltwärts ist ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziertes Programm. Es geht darum, dass jungen Menschen, im Alter von 18-28, durch ehrenamtliche Tätigkeit in Entwicklungsländern internationale Erfahrungen sammeln sowie interkulturelle Kompetenz und Qualifikationen für ihre berufliche Orientierung erwerben können.

Mein Projektplatz ist in Cieneguilla, im Großraum Lima. Dort arbeite ich im Straßenkinderhilfsprojekt CIMA. Dort wird meine Hauptaufgabe die Betreuung von Straßenkindern und anderen vernachlässigten Kindern mit den unterschiedlichsten Problem sein. Das Projekt soll ihnen eine neue Lebensperspektive geben. Wie meine Arbeit genau aussehen wird weiß ich im Moment selbst noch nicht. Es gibt die Möglichkeit der Mitarbeit in verschieden Werkstätten, wie Schreinerei, Bäckerei oder Schlosserei. Es besteht aber auch die Möglichkeit der Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung der Kinder.

Ich werde auch im Kinderdorf wohnen und dort mein eigenes Zimmer haben. Das Klima in Cieneguilla ist nach meiner Meinung auch total super. An 350 Tagen im Jahr scheint die Sonne und es werden Temperaturen bis zu +35 - +40 Grad Celsius erreicht.

Ich freue mich schon sehr auf mein Jahr in Perú und ich werde versuchen, diesen Blog über das ganze Jahr in Peru so regelmäßig wie möglich zu aktualisieren.